Kleines Waffenlexikon

Hier sind einige Waffentypische Begriffe Alphabetisch sortiert aufgelistet.

R  

Radschloss

Zündsystem bei dem ein am Hahn befestigter Schwefelkies auf ein in Pfannenmitte befindliches Stahlrad geschwenkt wird. Beim Abziehen dreht sich das Rad und schlägt den Zündfunken.

Rahmen

1) Revolver-Bauteil, der Lauf, Trommelkran, Schloßwerk und Griffstück hält;

2) Eine breitere Art von Ladestreifen.

Rahmenbrücke

Bei Revolvern das Verbindungsstück über der Trommel.

Rahmenlader

Mehrladewaffe, bei der ein Patronenrahmen in den Magazinkasten eingeführt und dort festgehalten wird.

Randfeuerpatrone (RF)

Patrone mit im Hülsenrand eingearbeitetem Zündsatz.

Randkegelgeschoss

Projektil mit scharf abgesetzten Rand zum Scheibenschießen.

Ransom Rest

Einschießgerät

Rasanz

Als Rasanz bezeichnet man die Gestrecktheit der Flugbahn. Die Rasanz ist also um so kleiner, je stärker die Krümmung der Flugbahn.

Rasanzpatrone

Hochgeschwindigkeitspatrone

Reflexbogen

Oder Comosite-Bogen. Der Kern des Griffs und der Wurfarme besteht meist aus Holz. Auf dieses Trägermaterial werden Schichten von Horn und Sehnen aufgebracht, die den Armen eine außergewöhnliche Biegsamkeit und Schleuderkraft verleihen. Ohne Sehne neigen sich die Spitzen der Bogenarme stark nach außen, so dass sie bei aufgezogener Sehne bereits stark vorgespannt sind. Das Material und die Konstruktion des relativ kurzen Reflexbogens verhelfen den Pfeilen zu großer Reichweite und verleihen ihnen eine erhebliche Durchschlagskraft. Die Türken machten diese Sattel-Waffe asiatischer Reitervölker in Europa bekannt, daher auch die Bezeichnung Türkenbogen.

Reihenfeuer

Dauerfeuer

Reitstange

Eine 15 bis 30 Zentimeter lange Eisenstange (je nach Modell), die seitlich am Gewehr angebracht war. Ein Sattelring umschloss die Stange, daran war mit einem Karabiner der Lederriemen befestigt, mit dem man die Waffe trug. Zur Zeit der Vorderlader waren beide unmittelbar miteinander verbunden. Zum laden der Waffe zog der Reiter sie aus dem Scabbard und drehte sie um, was wegen der Befestigung an der Reitstange und des freilaufenden Sattelrings ohne Verrenkungen möglich war. Da die Waffen am Riemen hing, der als Gegenlager diente, konnte er das Geschoss setzen und die Waffe laden. Später fiel die Reitstange weg und man verwendete nur noch den Sattelring.

Repetieren

Bewegung des Verschlusses, bei der die verschossene Hülse aus dem Patronenlager ausgeworfen, eine neue Patrone ins Patronenlager geführt und das Schloss gespannt wird.

Repetierwaffen

Mehrlader, bei denen das Repetieren von Hand erfolgt.

Revolver

Mehrschüssige Kurzwaffe mit drehbarem Laufbündel oder Trommel (Walze). Diese enthält dan Munitionsvorrat und dient gleichzeitig als Patronenlager.

Revolvergewehr

Früher auch Drehling genannte Langwaffe mit revolverartiger Mehrladeeinrichtung.

Riegelverschluss

Verschlußsystem, bei dem ein beweglicher Riegel Lauf- und Verschuußgehäuse verbindet.

Riemenhalterung

Kurzer, verstellbarer Lederriemen an Schießjacken, der bei Rechts-Schützen an der linken Schulter befestigt ist. Die Riemenhalterung sichert den Schießriemen beim Liegend- und Kniendschießen vor dem Abrutschen.

Rim-Fire (R.F.)

engl. Randfeuer

Ringvisier

Ein Lochvisier statt der Kimme.

Ringkorn

Ringförmiges Korn bei Sportgewehren, durch die sich das Zielbild schneller erfassen lässt als mit einem Balkenkorn. Der Metallring wird durch einen Korntunnel gehalten, der gleichzeitig vor einfallendem Licht schützt. Heute werden verstellbare Ringkorne angeboten, bei denen sich der Innen- und Außendurchmesser des Zielrings stufenlos verstellen lässt. So kann der Schütze den sichtbaren Abstand zwischen dem Spiegel und dem Innenring nachregeln, wenn durch Sonnenstrahlung oder schlechte Sichtverhältnisse der Scheibenspiegel kleiner erscheint.

Röhrenmagazin

Eine bei Repetiergewehren (hauptsächlich Unterhebel- und Vorderschaftrepetierern) und Schrotautomaten übliche Magazinart. Die Röhre liegt unter dem Lauf und nimmt die Patronen hintereinander auf, weswegen keine Patronen mit Spitzgeschossen verwendet werden dürfen. Der Rückstoß drückt nämlich den Hülsenboden der vorderen Patrone auf die Spitze der dahinterliegenden. Dabei kann die vordere Patrone zünden, und das Magazin explodiert. Patronen mit Rundkopf- und Flachkopfgeschossen und Randfeuerpatronen dagegen kann man ohne weiteres laden.

Rohr

Andere Bezeichnung für Lauf.

Rollenverschluss

Halbstarr verriegelndes Verschlußsystem mit seitlichen Rollen, bekannt vom HK G3 und MP 5.

Rollingblock

Von Remington entwickeltes Verschlußsystem mit einem über eine Achse abknickenden Block, den das Schlagstück blockiert.

Roll-Over

Abzug ohne Druckpunkt (Direktabzug)

Rotation

Die durch den Drall bewirkte schnelle Drehbewegung des Geschosses um die eigene Achse.

Rotations- geschwindigkeit

Die Rotationsgeschwindigkeit hängt von der Geschoßgeschwindigkeit und der Drallänge ab. Bei Büchsenpatronen beträgt sie zwischen 3000 und 4000 Umtrehungen pro Sekunde, bei der Kleinkaliberpatrone .22 l.r. und bei Faustfeuerwaffen um 1000 Umdrehungen pro Sekunde.

Rotationsloser Geschossweg

Strecke des Geschosses vom Beginn seiner Bewegung in der Hülse bis zum Eindringen in die Züge und Felder des Laufes. Diese Strecke legt das Projektil hauptsächlich in der Führung des Hülsenhalses zurück.

Round Butt

Rundrückige Grifform

Round Nose (RN)

engl. für Rungkopf.

Rückstoß

Rückwärtsbewegung der Waffe beim Schuss.

Rückstoßbremse

siehe Mündungsbremse

Rückstoßlader

Waffen diesen Typs nützen den Rückstoßimpuls des beim Schuss entstehenden Gasdrucks, um automatisch eine neue Patrone zu laden. Der Druck überträgt sich über die Patronenhülse auf Lauf und Verschluss, die sich -je nach Konstruktion- nach hinten bewegen, wobei der Verschluss die leere Hülse mitnimmt und auswirft. Die gespannte Schließfeder schnellt ihn wieder nach vorn, wobei er die nächste Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager schiebt. Nach diesem Prinzip funktionieren die meisten Selbstladepistolen.

Ruhrast

Sicherheitsvorrichtung, die den Hahn in einer für den Abzug blockierten Position hält.

Rundkopf-Geschoss

Ein Geschossprofil bei dem der Führungszylinder in einem halbkugelförmigen Kopf übergeht. Langgeschosse des 19. Jahrhunderts hatten diese Form. Heute wird der Bergriff fälschlicherweise auf Geschosse mit Doppelradius-Profil angewandt: Es handelt sich jedoch um stark abgerundete Ogival-Geschosse (vom französischen "ogive" für Spitzbogen), bei denen der Kreis des Spitzenprofils ansatzlos in den Bogen des Ogivals übergeht. Typisches Beispiel: die Vollmantelgeschosse der 9mm Parabelum-Patrone.

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LMN/OO/NP/QQ/PRSTU/VV/UW/Y/ZW/Y/Z
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