Bayerischer Landesverband ®

Auf Initiative des "Verein für Praktisches Pistolen Schießen Fürstenfeldbruck e.V." (VPPS) wurde in Bayern am 06. April 1986 der erste und bisher einzige Landesverband für ausschließlich IPSC-Schießen, der "Bayerische Landesverband für Praktisches Schießen", gegründet.


Die wichtigsten Ziele die sich der BLPS mit seiner Gründung setzte waren:

• Erarbeiten einer Sportordnung

• Prüfung und Anerkennung der Sportordnung durch die zuständige Behörde

• Anerkennung als Landesverband

• Ausrichtung von Bayerischen Meisterschaften

• Unterstützung von Schützen in anderen Bundesländern bei der Gründung von Landesverbänden.

Die erste Bayerische Meisterschaft im Praktischen Schießen fand am 14. März 1987 in Ansbach statt.1989 stellte der BLPS seine vom Bayerischen Staatsministerium geprüfte und anerkannte Sportordnung vor. Der BLPS wurde offiziell als Landesverband anerkannt.

Nach Prüfung durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren wurde am 11.04.95 die Disziplin "Praktische Flinte" eingeführt und das Sporthandbuch entsprechend erweitert. 1998/99 erfolgte eine komplette Überarbeitung des Sporthandbuches und es wurde um die Teile "Büchse", "Jugend" und "Ausbildung" erweitert. Nach Prüfung und Anerkennung durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren wurde das Sporthandbuch mit Wirkung vom 21.04.1999 in Kraft gesetzt.

Der BLDS e.V. betreibt als einziger Verband in Deutschland die Disziplin Dynamic (Praktische) Flinte und Dynamic (Praktische) Büchse auf der Grundlage seiner Ausbildungs- und Sportordnung.

Im Zuge einer Neuorientierung und um auch im Namen des Verbandes den rein sportlichen Aspekt eindeutig zum Ausdruck zu bringen, beschlossen die Mitglieder bei der Mitgliederversammlung am 02.04.2000, auf Vorschlag des Präsidiums, den Verband von "Praktisch" in " Dynamic" umzubenennen, in " Bayerischer Landesverband für Dynamic Schießen" (BLDS e.V.) (europaweiter Markenschutz für Dynamic Schießen ®).


1. Was ist Dynamic Schießen?

"Dynamic Schießen" ist eine Schießsportart für Kurz – und Langwaffen, deren Ursprung im Schießen nach den Regeln der IPSC (International Practical Shooting Confederation) liegt.

Der BLDS e.V. entwickelte daraus eine Schießsportdisziplin die:

• In Deutschland als reiner Sport anerkannt ist,

• in allen Punkten der deutschen Waffengesetzgebung entspricht,

• auf einer behördlich anerkannten Sportordnung beruht.

• Ein höchstes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Disziplin,

• absolute Beherrschung der Waffe,

• Präzision,

• Kraft und

• Schnelligkeit erfordert.

Bei diesem dynamischen Schießen hat der Schütze ein ruhig stehendes oder bewegliches, ihm bekanntes Ziel zu beschießen. Die jeweilige Übung ist entweder in einer vorgegebenen Zeit, oder aber schnellstmöglich zu absolvieren.

Fairness, Kameradschaft und Verantwortungsbewusstsein sind die Grundlagen für die Zugehörigkeit zu den in Vereinen und Schießsportgruppen organisierten Schützen.

2. Die verschiedenen Disziplinen

Beim Dynamic Schießen wird unterschieden zwischen Kurz - und Langwaffen, wobei Schießveranstaltungen

ausgerichtet werden als:

Pistolenwettkämpfe (nur Pistolen sind zugelassen)

Revolverwettkämpfe (nur Revolver sind zugelassen)

Kurzwaffenwettkämpfe (der Schütze hat die Wahl zwischen Pistole und Revolver)

Langwaffenwettkämpfe (nur Langwaffen sind zugelassen)

gemischte Wettkämpfe (es sind sowohl Übungen für Kurz - als auch für Langwaffen zu schießen)

Wettkämpfe für Schüler (Luftdruck/Pressluft- oder CO2) und für Jugendliche (für Randfeuerpatronenmunition Kaliber .22) mit Kurz- und Langwaffen, bzw. gemischte Wettkämpfe.

In der Anlehnung an das internationale Reglement werden die Bayerischen Meisterschaften nach Kalibern getrennt geschossen (Major / Minor).

Ein Wettkampf in einer Disziplin besteht aus mehreren Teilübungen, die in ihrer Gesamtheit zum Wettkampfergebnis führen. Es werden folgende Übungsarten unterschieden:

"Standard exercise” - Ein in der Regel kurzer Übungsablauf (String) wird mehrfach aus verschiedenen Entfernungen und / oder Anschlägen geschossen. Die Reihenfolge, in der die Ziele zu beschießen sind oder etwaige Magazinwechsel sind vorgeschrieben. Die Anzahl der Schüsse ist in der Regel vorgegeben. Die Zeitnahme erfolgt für jeden String separat, es wird in der Regel eine Maximalzeit vorgegeben.

“Field course” - Eine in der Regel längere Übung, in deren Verlauf aus mehreren Positionen unterschiedliche Zielgruppen zu beschießen sind. Die Reihenfolge, in der der Schütze die Ziele einer Gruppe beschießt, soll dem Schützen, wo immer möglich, freigestellt werden. Die Schussanzahl ist in der Regel nicht begrenzt. Die Zeitnahme erfolgt nach dem letzten Schuss.

“Speed shoot” - Eine in der Regel kurze Übung, in deren Verlauf meist aus wenigen Positionen wenige Ziele zu beschießen sind. Die Reihenfolge, in der der Schütze die Ziele beschießt, soll dem Schützen, wo immer möglich, freigestellt werden. Die Zeitnahme erfolgt nach dem letzten Schuss.

“Finale” - Eine in der Regel kurze Übung, in deren Verlauf zwei Schützen gleichzeitig jeweils eine von zwei identisch aufgebauten Zielgruppen aus reaktiven Zielen beschießen. Bei dieser Übung ist kein Positionswechsel der Schützen zugelassen. Sieger ist, wer die Übung zuerst beendet hat.

3. Zugelassene Waffen

Revolver

Kaliber: mindestens 9 mm/.354, für Major-Wertung mindestens .357 Magnum oder 10 mm / .40

Es gibt die Standard- und die Offene Klasse. Zugelassen sind z.B. für die Standardklasse nur Revolver mit Spannabzug (Double Action), die als ganze Waffe in einer Jahresstückzahl von mindestens 500 produziert worden sind. Der Austausch von Visier, Abzug, Griffschalen und anderen Kleinteilen sowie das Überarbeiten des Schlosses ist gestattet. Austauschläufe müssen den Originalläufen entsprechen.

Pistole

Kaliber: mindestens 9 mm/.354, für Major-Wertung mindestens 10 mm / .40

Es gibt die Standard-, die Offene- und die Modifizierte Klasse. Zugelassen sind z.B. für die Modifizierte Klasse nur Waffen, die mit eingeführtem Magazin und Visierung in einen Maßkasten mit den Maßen 225 x 150 x 45 mm passen. Die Waffe muss mit jedem der verwendeten Magazine in den Kasten passen.

Flinten

Kaliber: Minor 20 + 16, Major 12 (max. 12/76 Magnum)

Es gibt die Standard-Repetierer-, die Standard-Halbautomat- und die Offene Klasse. Das Grundmodell der Standardklassen muss in einer Jahresstückzahl von mindestens 500 produziert worden sein. Kleinteile dürfen ausgetauscht werden. Das handelsübliche Erscheinungsbild der Waffe darf nicht wesentlich verändert werden.

Büchsen

Kaliber: Ab .223 Remington & Kurzwaffenkaliber

Es gibt die Standard-Repetierer-, die Standard-Halbautomat- und die Offene Klasse. Das Grundmodell der Standardklassen muss in einer Jahresstückzahl von mindestens 500 produziert worden sein. Kleinteile dürfen ausgetauscht werden. Das handelsübliche Erscheinungsbild der Waffe darf nicht wesentlich verändert werden. Beispiele von Wettkampfübungen für "Dynamic Büchse"

Ausrüstung

Zum Dynamic Schießen benötigt man Gehörschutz, Schutzbrille, Holster und Magazintaschen. Für den Wettkampf werden für die Pistole mindestens vier doppelreihige Magazine und für Revolver Speedloader benötigt. Die Trageweise der Waffen wird durch die Sportordnung des BLDS geregelt.

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